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Mainz-Ebersheim, Rheinhessen
Geschichte des Töngeshofs
Ein eigenständiges Hofgut, etwa 1/2 km außerhalb des alten Dorfes Ebersheim, ist schon sehr früh urkundlich belegt.
Es handelt sich größtenteils um ein Gebiet der Gewann "Hundert Morgen", in dem man Fundamente eines römischen Landgutes ("Villa rustica") fand. Diese Gegend war also damals bereits bedeutendes Kulturland.
In späterer Zeit gehörte es verschiedenen Eigentümern, die öfter wechselten. Ein Schriftstück des Jahres 1365 nennt das Gehöft "Dinghof" oder "Abthof von St. Alban" zu Mainz, also einem dortigen Kloster.
Oft trifft man auch den Namen "Mönchshof". Im Jahr 1383 gelangte der Besitz an die Gemeinschaft des Antoniterklosters in Alzey. Nach dem Patron der neuen Euegentümer, dem (Heiligen) "Antonius dem Einsiedler", bügerte sich die Bezeichnung "Töngeshof" (=Antoniushof) ein.
Schließlich kam das Gut 1420 an das Kurfürstentum Mainz und blieb dabei bis zur Französischen Revolution (1789) bzw. ihren Folgen. Aufgrund der damit zusammenhängenden, von den Franzosen verfügten Auflösung des Mainzer Kurfürstentums am Anfang des 19. Jahrhunderts wurden Wohnhaus, Scheuer, Stallungen, Felder usw. versteigert und gelangten in unterschiedliche Hände.
Am "Herrenhaus" des Töngeshofes, zeitweise Sitz des Verwalters, findet sich noch heute das Wappen des Mainzer Erzbischofs und Kurfürsten Johann Philipp von Schönborn (Regierungszeit in Mainz: 1647-1673). - Das Gut besaß auch eine dem Heiligen Antonius geweihte Kapelle. Ein wertvolles erhaltenes Kunstwerk daraus ist die jetzt in der Katholischen Pfarrkirche befindliche Statue des Heiligen Antonius, die um 1700 entstand. Er trägt auf dem Mantel (linke Schulter) als Zeichen das sogenannte "Antoniuskreuz"